Bei Betroffenen, die weiter Fruktose essen, kann sich die Darmflora und damit die Aufnahmefähigkeit im Dünn- und Dickdarm weiter verschlechtern. Es kann zu weiteren Symptomen wie Reizmagen oder Reizdarm kommen. Die Symptome werden vorwiegend durch das entstandene Kohlenstoffdioxid (Blähungen) und die kurzkettigen Fettsäuren (osmotischer Diarrhöe) verursacht.[20]
Folgende Symptome treten nach einmaliger Aufnahme fruktosehaltiger Nahrung auf:
Das Auftreten von Symptomen
ist wesentlich von der Art, der Menge und der Lokalisation der den Darm besiedelnden Bakterien abhängig (9). Das Auftreten von Beschwerden ist auch davon abhängig, ob es bereits im Dünndarm zu Fermentationsprozessen kommt oder ob diese nur
im Dickdarm stattfinden. Der Dünndarm ist in der Regel nur sehr dünn bakteriell besiedelt (< 105 CFU/
ml), während der Dickdarm extrem dicht bakteriell besiedelt ist (ca. 1014 CFU/ml). Dementsprechend werden Fermentationsprozesse im Dünndarm sehr schlecht vertragen, während Fermentationsprozesse im Dickdarm einen physiologischen Prozess darstellen
und viel seltener zu Beschwerden führen. Der Colonozyt ist sogar auf die bei der Fermentation
auftretenden kurzkettigen Fettsäuren - insbesondere die Buttersäure - angewiesen. Man nimmt an, dass Verwertungsstörungen von kurzkettigen Fettsäuren
(zu geringe Bildung von Buttersäure) möglicherweise mit der Entstehung von Colitis ulcerosa /chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen(10) und Dickdarmkrebs (11) zusammenhängen. Insgesamt präsentieren sich Patienten mit Fruktosemalabsorption meist mit dem Bild des Reizdarmsyndroms (12). Bedenkt man, dass das Reizdarmsyndrom in der gastroenterologischen Sprechstunde eines der am häufigsten anzutreffenden Krankheitsbilder ist, so kommt der Erkennung und Behandlung der Fruktosemalabsorption eine epidemiologisch wichtige Stellung zu.(20)